Vor 20 Jahren habe ich mich im Rahmen der Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizhelferin mit dem Thema Endlichkeit und Tod ernsthaft auseinandergesetzt. Vor allem musste ich mich auf meine eigenen Ängste einlassen. Im vertrauensvollen Umfeld einer Gruppe Gleichgesinnter fand ich den Mut und die Unterstützung mich dem Thema Tod zu stellen. Während des damaligen Kurses haben sich viele Emotionen aufgetan, doch die Gespräche in der Gruppe haben mir sehr geholfen und mich wachsen lassen. Bis zum heutigen Tag habe ich die unterschiedlichsten Begleitungen mitgetragen; sie haben mich geprägt, meinen Blick im Alltag verändert und mein Dasein bereichert! Ich schenke nicht nur Zeit sondern gehe als Beschenkte – entsprechend obigem Zitat von Wilhelm von Humboldt – aus jeder Hospizbegleitung nach Hause. Dafür bin ich sehr dankbar und so liegen Weinen und Lachen manchmal sehr nahe beieinander – das ist das Leben, ein wahrer Reichtum.
Doris Sprenger, Ehrenamtliche des ambulanten Hospizdienstes